Schuhe mit Geschichte(n) – auf den zweiten Blick faszinierend


Nicht nur die Verarbeitung und das äußere Erscheinungsbild bestimmen den kulturhistorischen Wert von Schuhen, sondern auch ihre Herkunft, ihre Verwendung, ihre „Lebensläufe“. Daher ist es besonders wichtig, auch derartige Informationen zu bewahren und zu dokumentieren. Das Deutsche Schuhmuseum sammelt dementsprechend auch Schuhe mit einer überlieferten Hintergrundgeschichte.

Ein Relikt aus der Tschechoslowakei
Die oben gezeigten Schuhe kamen 2021 als Schenkung ins Schuhmuseum. Die aus Ludwigshafen stammende Stifterin nannte die eleganten Herren-Schuhe aus den 1920er Jahren immer ihre „Eintänzer-Schuhe“. Der Hersteller, die 1893 in Chrudim bei Prag gegründete Schuhfabrik F. L. Popper, war einst international bekannt. Friedrich Leopold Popper wurde jedoch aufgrund seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten zum Verkauf der Firma gezwungen. Der Nachfolgebetrieb unter der Leitung seiner Söhne wurde von den Kommunisten verstaatlicht und der Firmenname gelöscht. Seit 2014 werden wieder Schuhe der Marke F. L. Popper produziert – in alter Firmentradition. flpopper.cz