Rundgang Teil 2 – 2.  Obergeschoss (Zeitraum 1900 - 1945)


Der Ausgangspunkt des Rundgangs ist dem aufblühenden Schuhhandel und der Schuhwerbung gewidmet. Die Darstellung der Firma RHEINBERGER knüpft an das letzte Großexponat im Erdgeschoss an. Mit der Firma SALAMANDER wird eine international bekannte Firma porträtiert. Die Betrachtung des Hauensteiner Schuhfabrikanten JAKOB FEITH setzt einen lokalen Akzent und unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der Dampfmaschinen. Ein Schuhgeschäft, Musterschuhe, eine Litfaßsäule, Werbefilme, Reklamefiguren, Reklamemarken und eine Videostation runden den Bereich ab. Modefigurinen verkörpern den Zeitgeist des Kaiserreichs und der „Goldenen Zwanziger Jahre“.
 
Im Kontrast zur Welt des Konsums steht die folgende Maschinenhalle mit über 50 Schuhmaschinen, die in Schuhfabriken zum Einsatz kamen. Anhand großer Bildtableaus, ausgewählter Exponate, Textbeschreibungen und im Rahmen von Maschinen-Vorführungen werden alle Arbeitsprozesse in einer Schuhfabrik der Zwischenkriegszeit erläutert – vom Entwurf des Schuhmodells in der Modellabteilung über die zahlreichen Fertigungsschritte bis hin zur Verpackung und dem Versand. Das Kontor als Schaltstelle der Fabrikverwaltung und eine Bildwand mit Werbeanzeigen bekannter Schuhmaschinenhersteller zeigen weitere Facetten aus der Welt der Industrie.   
 
Das Ende des Rundgangs ist den Schattenseiten der Schuhwirtschaft in der Zeit des Nazi-Regimes und des 2. Weltkriegs gewidmet. Enteignung und Arisierung, Zwangsarbeit und Konzentrationslager, Aufrüstung und Kriegswirtschaft sowie Kriegsende und Notversorgung stehen vielerorts in engem Zusammenhang mit der deutschen Schuhindustrie. Die Geschichte der ROMIKA-Schuhfabrik steht beispielhaft für die Ausbeutung jüdischer Unternehmen während der nationalsozialistischen Diktatur. Einzelne Schicksale, Ereignisse und Exponate belegen jedoch auch Menschlichkeit und Solidarität in düsteren Zeiten.